Energiepreisbremse hilft Schalke – auch der BVB kassiert Millionen

Daniel

30. Dez. 2025

Ausgerechnet Schalke profitiert von der staatlichen Energiepreisbremse – trotz der langen Gazprom-Vergangenheit. Und auch Borussia Dortmund kassiert kräftig mit.


Manchmal schreibt der Fußball die absurdesten Geschichten. Der FC Schalke 04, jahrelang eng mit dem russischen Energiekonzern Gazprom verbunden, gehört zu den Klubs, die von der staatlichen Energiepreisbremse finanziell entlastet wurden.

Hintergrund ist die massive Kostenexplosion infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022. Die Bundesregierung reagierte damals mit der Energiepreisbremse, um Unternehmen und Organisationen zu stützen. Auch der Profifußball taucht nun in entsprechenden EU-Dokumenten auf.

Konkret erhielt die Stadion-Beteiligungsgesellschaft, an der die Königsblauen wirtschaftlich mit über 80 Prozent beteiligt sind, rund 500.000 Euro. Ein kleiner Betrag im Vergleich zu den Altlasten – aber jeder Euro zählt.

Gerade für Schalke kommt die Hilfe in einer sensiblen Phase. Der Klub arbeitet seit Monaten an seiner finanziellen Stabilisierung, senkte zuletzt das negative Eigenkapital deutlich und fährt weiterhin einen strikten Sparkurs. Ironisch bleibt: Die Entlastung greift wegen der Folgen eines Krieges, während Schalke bis kurz zuvor noch vom russischen Staatskonzern gesponsert wurde.

Und der Rivale? Der schaut keineswegs neidisch nach Gelsenkirchen. Borussia Dortmund wurde im Rahmen der Energiepreisbremse deutlich stärker berücksichtigt. Laut den Unterlagen flossen einmal 5 Millionen Euro und zusätzlich weitere 500.000 Euro an den Bundesligisten. Summen, die selbst beim wirtschaftlich gesunden BVB ins Gewicht fallen.

Politisch und moralisch sorgt die Offenlegung der Zahlen für Diskussionen, sportlich dürften beide Klubs die Entlastung jedoch nüchtern verbuchen. Staatliche Hilfe im Profifußball – heikel, aber offenbar Realität. Bittere Ironie? Für viele Fans ganz sicher.