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von
Daniel Hörmann
Einen Kaltstart des neuen Bundesligastars Philippe Coutinho hält Bayern-Trainer Kovac nicht für sinnvoll. Der Brasilianer wird auf Schalke auf der Bank sitzen. Ein anderer Neuer ist schon weiter.
Kovac bestätigt Ausfälle
München (dpa) Auch ein Weltklassespieler wie Philippe Coutinho erhält bei Niko Kovac zum Einstand keine Sonderrolle. Einen von vielen Fußballfans erhofften Kaltstart des neuen Bundesligastars wird es beim FC Bayern München im Bundesligaspiel beim FC Schalke 04 nicht geben.
Der Trainer bremst den Anfang der Woche vom FC Barcelona ausgeliehenen Millionen-Kicker noch, der zwar mit sehr großem Tatendrang, aber auch mit reichlich Konditionsrückstand in München ankam. Der 27 Jahre alte Offensivstar wird am Samstagabend (18.30) auf der Ersatzbank sitzen und nicht in der Startelf auflaufen.
«Er ist mit Sicherheit noch nicht auf dem Fitnessniveau, das er braucht, um von Beginn an oder 90 Minuten zu spielen. Das hat er selbst gesagt», sagte Kovac am Donnerstag nach Coutinhos dritter Trainingseinheit mit seinen neuen Teamkollegen. «Kein Risiko» in puncto Verletzungen, lautet die Marschroute von Kovac, nachdem der brasilianische Nationalspieler im Sommer noch bei der Copa America im Einsatz war. «Wir müssen ihn aufbauen. Er ist seit zweieinhalb Wochen im Training. Er hat absolut Nachholbedarf, dem werden wir Rechnung tragen. Wir werden ihn mit Sicherheit nicht verheizen», sagte Kovac.
Das große Thema vor dem Schalke-Spiel ist damit ein wenig kleiner geworden; ebenso die Debatte um Coutinhos beste Spielposition und eine mögliche Umstellung des Spielsystems durch Kovac. «Meine Lieblingsposition, um mein Bestes geben zu können, ist die Zehn. Da kann ich mich am besten bewegen», hatte Coutinho selbst bei seiner Vorstellung am Montag gesagt. Entscheiden werde aber der Trainer.
Kovac mag sich erst einmal nicht festlegen. Er sieht aber auch kein Konfliktpotenzial mit seinem neuen Starspieler. Coutinho sei «nicht der Typ, der eine Sonderbehandlung» verlange: «Das ist ein Weltklassefußballer, aber ein bescheidender, ruhiger, demütiger Mann. Glamour braucht er nicht. Er will sich integrieren in den Club.»
Schon etwas länger da ist Ivan Perisic. Der ausgeliehene Angreifer von Inter Mailand, der die Bundesliga bestens aus seiner Zeit bei Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg kennt, ist für Kovac auf Schalke eine «Option» für die offensiven Außenbahnen – sogar als Startspieler. «Ivan ist auf einem ganz anderen Niveau als Philippe.»
Offensiv hat der letztjährige Double-Gewinner Kovac seit dieser Woche ganz neue Möglichkeiten. «Wir können jetzt einfach nachlegen.» Für die Kaderverstärkung bedankte sich der Kroate bei seinen Chefs: «Die Versprechen, die gegeben wurden, sind eingehalten worden.»
Fehlen werden dem deutschen Meister am 2. Spieltag der am Oberschenkel verletzte Ex-Schalker Leon Goretzka und auch die erkrankten Jérôme Boateng und Fiete Arp. Kovac peilt nach dem 2:2 zum Ligastart gegen Hertha BSC gegen Schalke den ersten Saisonsieg an. «Wir müssen nur das Ergebnis anders gestalten», meinte der Coach.