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von
Daniel Hörmann
Fehlstart perfekt
Nach dem Fehlstart im Bundesliga-Eröffnungsspiel verkünden die Bayern Großes: Aus Barcelona kommt Offensivstar Coutinho. Das erfreut auch den zielsicheren Torjäger. Aus Gladbach wird zudem ein Talent geholt.
Bosse nehmen Fehlstart hin
München (dpa) Das Hadern der Münchner Serienmeister nach dem verpassten Gewohnheitssieg im Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga hielt sich in erstaunlichen Grenzen.
Als ärgerlich und unnötig, aber keinesfalls als besorgniserregend stuften Bosse, Trainer und Profis des FC Bayern das 2:2 (1:2) gegen Hertha BSC ein. «Es nutzt nichts, wenn wir jetzt lamentieren über ein Unentschieden. Berlin hat es gut gemacht, wir haben es nicht so schlecht gemacht. In den nächsten Spielen werden wir schon einfahren, was wir heute leider nicht geschafft haben, den Sieg», meinte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Die zwei eingebüßten Punkte gleich zum Start mochte der Bayern-Chef nicht als größere Hypothek einstufen: «Nach dem 10. Spieltag kann man mal ein erstes Fazit ziehen, wie die Saison ist.»
Die Gelassenheit speiste sich wohl auch daraus, dass der Krösus der Bundesliga nach dem vom Ergebnis her missglückten Auftaktspiel einen Transfercoup bestätigen konnte. Der brasilianische Nationalspieler Philippe Coutinho (27) kommt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis vom FC Barcelona. Die «komplette Bundesliga» könne sich auf diesen Star freuen, erklärte Bayern-Trainer Niko Kovac glücklich.
«Dieser Spieler ist ein Topspieler. Wir wollten einen Spieler, der unser Offensivpotenzial mit seiner technischen Qualität noch aufwertet», sagte Rummenigge. Coutinho soll zeitnah in München den Medizincheck absolvieren und danach einen Vertrag unterschreiben. Sportdirektor Hasan Salihamidzic bestätigte auch gleich noch den Transfer des Gladbacher Mittelfeldtalentes Michaël Cuisance (20).
Gegen wehrhafte Berliner hätten die Bayern Coutinho schon bestens gebrauchen können. Oder den wegen einer Gelbsperre aus der Zeit bei Inter Mailand in der Allianz Arena nur zuschauenden Neuzugang Ivan Perisic. Denn das Toreschießen war das größte Problem gegen einen guten Hertha-Torwart Rune Jarstein. Nur Torschützenkönig Robert Lewandowski erledigte seinen Job gewohnt verlässlich. Der Pole traf zum 1:0 und glich mit einem Foulelfmeter nach Videobeweis auch zum 2:2 aus. Das Siegtor glückte dominanten Bayern danach nicht.
«So ein Spiel passiert vielleicht einmal in der Saison», bemerkte Lewandowski zum geringen Ertrag: «Wir haben nur einen Punkt geholt, das tut weh.» Den Torjäger freute umso mehr die Verpflichtung von erst Perisic und nun Coutinho. «Das ist ein Topspieler. Wir sind sehr zufrieden», sagte Lewandowski, der Verstärkungen angemahnt hatte.
Herthas neuer Chefcoach Ante Covic war über seinen gelungenen Bundesliga-Einstand happy. «Wenn du in München ein 2:2 holst, ist alles in Ordnung», kommentierte der 43-Jährige. Nach einem Doppelschlag durch Bayern-Schreck Dodi Lukebakio und Marko Grujic kurz vor der Pause schnupperten die Berliner am Überraschungssieg.